Eigene Kinder nach der Krebsbehandlung - Stand der Technik 

"Dank des Fortschritts auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin gibt es heute verschiedene Methoden zur Erhaltung der Fruchtbarkeit (der Fähigkeit, Nachkommen zu zeugen)", erklärt Dr. med., Chefarzt der Klinik für Gynäkologie, Mammologie und Senologie am Klinikum Solingen.

Das Hauptaugenmerk der Ärzte liegt auf der Beratung der Patientinnen zum Erhalt der Fruchtbarkeit vor der geplanten Behandlung, z. B. vor der Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, die häufig im Rahmen der Therapie einer Krebserkrankung durchgeführt werden, weil sie eine Nebenwirkung wie die künftige Gebärunfähigkeit der Patientin verursachen können.

"Da Studien von Wissenschaftlern zur Schädigung der Eierstöcke und Hoden durch die Wirkung verschiedener Chemotherapien vor allem bei Frauen noch keine eindeutigen Ergebnisse liefern, besteht noch weiterer intensiver klinischer und wissenschaftlicher Forschungsbedarf", stellt Dr. Hentsch, Leiter der Klinik für Gynäkologie, Mammologie und Senologie des Städtischen Klinikums Solingen fest. Künftig sollte jede Patientin im reproduktionsfähigen Alter vor und nach einer Therapie, bei der die embryonalen Zellen betroffen sind (gonadotoxische Therapie), eine Beratung zu ihrer Fruchtbarkeit erhalten. Eine neue Aufgabe für die Ärzte ist darüber hinaus die flächendeckende Bereitstellung von wirksamen Behandlungsmethoden zum Erhalt der Fruchtbarkeit.
Da die Behandlungsmethoden zur Erhaltung der Fruchtbarkeit zum Teil noch nicht standardisiert sind, hängt ihre Wirksamkeit in hohem Maße von der optimalen Anwendungstechnik ab, so dass wir die Normen und Anforderungen des Qualitätssicherungssystems einhalten und an wissenschaftlichen Überprüfungen teilnehmen müssen.
Um die Fruchtbarkeit zu erhalten, stehen den Ärzten verschiedene Methoden zur Verfügung, die je nach geplanter Behandlung auch kombiniert werden können.

Kryokonservierung von Ootiden
Vor einer Chemo- und/oder Strahlentherapie können embryonierte oder unembryonierte Eizellen eingefroren (kryokonserviert) werden. Die Kryokonservierung von nicht embryonierten Eizellen oder von Eizellen, die durch extrakorporale Befruchtung und/oder intrazytoplasmatische Spermieninjektion sind anerkannte Techniken der Reproduktionsmedizin, die auch zur Erhaltung der Fruchtbarkeit bei Patienten vor einer zytotoxischen Therapie (Chemotherapie) eingesetzt werden.
Um eine ausreichende Anzahl von Eizellen (unembryoniert und/oder embryoniert) einfrieren zu können, ist eine Stimulation der Eierstöcke erforderlich, die zu jedem Zeitpunkt des Zyklus, aber auch in einem Zeitraum von etwa zwei Wochen durchgeführt werden kann.

Entnahme und Transplantation von Eierstockgewebe
Vor einer Chemo- oder Strahlentherapie kann Eierstockgewebe entnommen und kryokonserviert (eingefroren) werden, um es später bei einem Verlust der Eierstockfunktion zu transplantieren. Da die Menge des kryokonservierten Gewebes gering ist, bleiben die bleiben die Transplantate manchmal nur einige Jahre lang aktiv. Daher ist die Transplantation nur für die vorübergehende Wiederherstellung der Funktion der Follikelbildung zum Zweck der Befruchtung/Schwangerschaft gedacht.

Kryokonservierung von Eierstockgewebe
Vor einer Chemo- und/oder Strahlentherapie kann das Gewebe der Eierstöcke eingefroren (kryokonserviert) werden. Die Kryokonservierung von Gewebe vor einer Zytostatikatherapie ist eine zunehmend empfohlene Technik zur Erhaltung der Fruchtbarkeit, seit die ersten Geburten nach einer Ovarialtransplantation im Jahr 2004 weltweit und 2008 in Deutschland. Nach Heilung der Grunderkrankung kann kryokonserviertes Eierstockgewebe aufgetaut und in den konservierten Eierstock oder in einen Gewebebeutel in der Nähe der Eierstöcke transplantiert werden.

Agonisten der gonadotropen Releasing-Hormone
Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonisten sind Medikamente, die vorübergehend die Freisetzung von luteinisierenden und follikelstimulierenden Hormonen in der Hypophyse verhindern, die normalerweise die Reifung der Eizellen und die Produktion von Hormonen in den Eierstöcken aktivieren der Hormone in den Eierstöcken aktivieren. Die Ausschaltung des Mechanismus der Hormonproduktion in den Eierstöcken dürfte die Anfälligkeit des Eierstockgewebes für eine Chemotherapie verringern und damit die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung reduzieren. Kritische Diskussionen werden seit langem kritische Diskussionen über den Einsatz von Agonisten des gonadotropen Releasing-Hormons geführt. In der Regel werden Agonisten der gonadotropen Releasing-Hormone in Form eines ein- bis dreimonatigen Vorrats unter die Haut gespritzt etwa eine Woche vor der Chemotherapie. In der Folge wird die Injektion so oft wie nötig wiederholt, um ihre Wirkung während der gesamten Chemotherapie zu erhalten.

Bewegung der Eierstöcke
Die Verlegung der Eierstöcke dient dazu, deren Funktion trotz der geplanten Strahlentherapie zu erhalten. In diesem Fall geht es zum einen um die Erhaltung der Hormonproduktion, zum anderen um die Möglichkeit, nach Abschluss der onkologischen Therapie schwanger zu werden. Möglichkeit, nach Abschluss der onkologischen Therapie schwanger zu werden.
Die Auswirkungen der Strahlentherapie auf die Funktion der Eierstöcke sind erheblich. Da ihr Ausmaß nicht nur von der Dosis, sondern auch von der Entfernung der Eierstöcke zum Bestrahlungsfeld abhängt, ist eine Verschiebung der Eierstöcke ratsam, wenn eine gezielte Bestrahlung des Beckens (und nicht des gesamten Körpers) geplant ist.
Das Ausmaß der Schädigung der Eierstöcke durch die Bestrahlung lässt sich anhand der Bestimmung des anti-Mullerschen Hormons gut abschätzen. Die Entscheidung, einen oder beide Eierstöcke zu verlegen, wird individuell getroffen und hängt in erster Linie von der zu erwartenden Läsion ab. Die Ergebnisse der Verlagerung der Eierstöcke vor der Bestrahlung hängen von verschiedenen Faktoren ab und sind schwer zu beurteilen. In einer Übersichtsstudie wird die mittlere Wirksamkeit (= erhaltene Funktion der Eierstöcke) in 80% angegeben. Allerdings schwanken die Ergebnisse der einzelnen Studien variieren jedoch zwischen 17% und 95%. Der Einflussfaktor auf die Wirksamkeit ist neben dem Alter der Patientin auch die zusätzliche Chemotherapie. Eine ausreichend hohe Lage der Eierstöcke nach deren schneller Bewegung ist Entscheidend für dieses Verfahren ist eine ausreichend hohe Lage der Eierstöcke nach ihrer schnellen Bewegung, da im Abstand von 10 cm zum Bestrahlungsfeld nur etwa 10% der Bestrahlungsdosis wirksam bleiben. Wichtig ist die genaue Abstimmung des Vorgehens zwischen dem Chirurgen und dem Radiologen vor der geplanten Bewegung.
Im Allgemeinen kann man von einer hohen Effizienz der Eierstockbewegung in Bezug auf die Erhaltung ihrer Funktion ausgehen. Andererseits sind die Fälle von Schwangerschaft nach Bestrahlung nicht sehr häufig. Dieses Phänomen hat eine Vielzahl Dieses Phänomen hat eine Vielzahl von Gründen, zum Beispiel die Änderung der Lebensplanung nach der Genesung oder der Verzicht auf die oft notwendige künstliche Befruchtung. Auch die Bestrahlung der Gebärmutter kann die Chancen auf eine Schwangerschaft verringern, sagt Dr. Hentsch.
Um einen Termin zu vereinbaren oder ein kostenloses Beratungsgespräch mit Dr. Hentsch zu führen, können Sie sich an das Büro des Dienstes für ausländische Patienten in unserem Krankenhaus wenden: Wir haben russischsprachiges Personal!

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